Die ambitionierten Klimaziele der Bundesregierung schnell umzusetzen und Emissionen drastisch zu senken, stellt die lokale Wohnungswirtschaft vor eine Herausforderung. Mit einem Anteil von rund 56% am deutschen Gesamtenergiebedarf ist der Wärmebedarf ein zentraler Aspekt. Jedoch befindet sich der Anteil erneuerbarer Energien in der Wärmeerzeugung mit lediglich 14% auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Benötigt wird daher eine deutliche Steigerung von Sanierungsanstrengungen seitens der Gebäudeeigentümer:innen, mit intelligente Energieeffizienzmaßnahmen und der Nutzung von Erneuerbaren Energien. Dabei ergibt sich jedoch folgendes Vermieter-Mieter-Dilemma: 

Die energetische Modernisierung von Wohnungen führt zwar zu Energieeinsparungen für die Mieter:innen, für die Vermieter:innen besteht jedoch unmittelbarer kein finanzieller Anreiz. Die Anpassung der Mieten zur Kompensation der Investitionen kann wiederum die Mieter:innen finanziell belasten. Es bedarf also einer ausgewogenen Lösung, welche Anreize für Vermieter:innen schafft, ohne gleichzeitig die Mieter:innen zu überlasten und langfristige energetische und wirtschaftliche Vorteile für beide Seiten anstrebt. 

Um das Fortschreiten und Akzeptanz der Wärmewende im Quartier zu fördern, ist daher ein Zusammenwirken der unterschiedlichen Akteur:innen notwendig. Ein partizipativer Ansatz bietet die Möglichkeit, die lokalen entscheidungstragenden Akteur:innen zu vernetzen und die Mieter:innen in den Entscheidungsprozess miteinzubeziehen. Dadurch können auch die Mieter:innen aktiv zum Klimaschutz beitragen.